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Serie Momentmal Beispiele [1]
Serie Momentmal Beispiele [2]

”Ich finde den Alltag einfach spannend!“

”Mich interessieren Spielregeln, die das zwischenmenschliche Miteinander ausmachen. Der Zeichenstift ermöglicht mir einen unmittelbaren Kontakt zu Zeitgenossen. Dabei offenbaren die alltäglichen unspektakulären Szenen mehr über Beziehungen von Menschen zueinander als die sogenannten sensationellen Ereignisse. Ich finde den Alltag einfach spannend“ sagt Christine Böer, Jahrgang 1941. Schon als Kind hat sie Menschen gezeichnet; zum Beispiel die rofilevon Mitreisenden in der Bahn, die sie mit dem Finger auf die beschlagenen Scheiben skizzierte. ”Ich möchte das Individuum festhalten, bevor eine Situation, ein Moment unwiederbringlich vorüber ist“ bekennt die Reporterin mit der spitzen Feder.

Unter dem Motto ”Moment mal, Menschen getroffen im Alltag“ zeichnet Christine Böer für die MORGENPOST täglich Mitmenschen und fängt Zitate ein. Unbekannte am Kneipentresen, Punks aus der Hafenstraße, Studenten, Hausfrauen, Schauspieler und Politiker. Prominente wie Klaus von Dohnanyi oder Senatoren wie Christine Maring. ”Gesichter und Gesten der Menschen haben auch eine Sprache. Man lernt in ihnen lesen“ sagt die Beobachterin.”Zeichnen ist ein Mittel, jenseits der Klischees zu recherchieren, weil die Menschen spontan reagieren und sich auf originelle Weise öffnen“. Bekannt wurde Christine Böer durch Ausstellungen im Altonaer Museum und im Hamburger Rathaus. Außerdem hat sie unter dem Titel ”Darf ich Sie zeichnen?“ Gesichter und Geschichten von Hamburgern im Kabel Verlag veröffentlicht.


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